Ganz ehrlich gefragt:
Wie viele Stunden am Tag verbringst du mit dem Smartphone, Tablet oder Laptop?
Arbeitsbedingt werden es wohl einige sein; aber auch privat sind Whatsapp, Facebook etc. aus unserem Alltag nicht mehr wirklich wegzudenken. Es geht ja doch immerhin irgendwie um Kommunikation, Austausch und Information. Oder?
Brief – Telegram – Telefon – Smartphone. Die technologische Evolution – ein festgeschriebenes Faktum? Das Smartphone ist ja vielmehr ein Hilfsmittel?! Ja und nein. Mittlerweile haben wir uns an die Schnelllebigkeit unserer Welt gewöhnt, verstehen neue Apps & technologischen Fortschritt als Stoßschwert einer zukunftsorientierten Gesellschaft und können kaum noch mehrere Tage, geschweige denn Wochen, ohne unsere high-tech „Freunde“ verbringen.
Sie sind travel guide, Einkaufskorb, Briefkasten, Notizblock und Selfie-Kamera in Personalunion und erlauben uns den Zugriff auf – rein theoretisch – alle Informationen im Web. Gleichzeitig erheitern sie uns auch mit lustigen Katzen-Videos & schrägen GIFs, erinnern uns an Geburtstage von lieben Freunden bzw. Familienmitgliedern und sind so zu einem treuen Begleiter geworden.
Wir leben in einer von Individualisierung und Digitalisierung geprägten Welt. Alles ist jederzeit erreichbar; kann aufgerufen und downgeloaded werden. Hat man eine Frage, stellt man sie Google. Weiß man nicht weiter, wird man in einem der unzähligen Foren vermeintlich fündig. Wir sind so vernetzt mit der Welt, fühlen uns jedoch so einsam in unserem eigenen Umfeld. Wir freuen uns mehr über ein Like als über ein Kompliment von einem Freund oder Bekannten. Wir wollen alles. Und das schnell. Hinterfragen immer weniger und suchen nicht mehr so viel. Wollen eigentlich viel erreichen, sind aber nicht mehr wirklich dazu bereit, viel Energie und Zeit für unsere Ziele aufzuwenden.
Gespräche bleiben oberflächlich, die Meinung Anderer wird nicht mehr angehört noch als alternative Deutungsoption angesehen. Wichtig / richtig ist, was ich selbst sage und denke. Der Austausch mit anderen gerät zur Selbstbestätigung der eigenen Meinung und Ansichten. Zwischenmenschliche Beziehungen reduzieren sich auf flüchtige Bekanntschaften und oberflächlichen Austausch.
Diese ganzen Faktoren haben wesentlichen Einfluss auf der individuellen Ebene: das Selbstbewusstsein leidet einerseits unter dem Dauerstress sich selbst mit anderen vergleichen zu müssen bzw. von anderen mit anderen verglichen zu werden. Andererseits verlieren zwischenmenschliche Kontakte in einer dem Individuum frönenden Gesellschaft an Bedeutung. Durch ehrliche, offene Gespräche könnten wir uns ja verletzlich zeigen, was jedoch so gar nicht dem propagierten Selbstbild des erfolgreichen, jungen, sportlichen Einser-Kandidaten in Beruf und Liebe entspricht!
Und jetzt kommt’s:
Wir müssen diesem Bild gar nicht entsprechen bzw. gerecht werden. Sich selbst aus diesem „Teufelskreis“ der Selbstoptimierung zu nehmen und wieder in Kontakt mit uns selbst und unseren Lieben (bzw. unserem Umfeld) zu treten, bringt mehr Kraft als alle Likes uns geben können. Echt sein in einer Welt, die sich mehr und mehr unecht anfühlt, kann uns unglaublich stärken und viel zu einem gesunden Selbstwertgefühl beitragen.
Offene Kommunikation ist die Basis für jede Form von Beziehung. Egal ob Freundschaft, Geschäfts- oder Liebesbeziehung. Diese Offenheit und Transparenz generiert wiederum Vertrauen, welches den Boden für jede tiefergehende Beziehung darstellt.
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Diese Art von Beziehung gibt uns Kraft und Energie, um im Alltag unseren Weg zu gehen. Durch die richtigen Fragen von den Menschen, die uns wichtig sind, fühlen wir uns bestärkt in unserem Wesen und können authentisch über uns hinauswachsen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass wir uns die Zeit für aufrichtige Gespräche mit bereichernden Gesprächen nehmen.
Der Austausch mit anderen ist ein dem Menschen zutiefst innewohnendes Bedürfnis, birgt es doch wesentliche Elemente unseres Sicherheits- und damit Geborgenheitsgefühls: Zugehörigkeit, Verbundenheit und Vertrautheit. Wir teilen Dinge mit Menschen, in deren Umfeld wir uns komfortabel fühlen und denen wir wichtige Informationen anvertrauen können.
Aber nicht nur das – manchmal reicht auch nur ein kurzes Gespräch auf der Straße oder ein Wort bzw. Satz von einer uns fremden Person, um Dinge in einem neuen Licht zu betrachten bzw. uns ein Gefühl von Zusammengehörigkeit zu vermitteln. Es gibt keine Anleitung zum “richtigen” Gespräch. Was jedoch Voraussetzung und Bedingung eines echten Dialoges ist, sind ernst gemeinte, aufrichtige Fragen. Sie signalisieren Neugierde am Gesprächspartner und zeigen, dass man Interesse an den Antworten und Erzählungen des Gegenüber hat.
Welche Frage also würdest du gerne stellen?
Was würde dich an deinem Gegenüber tatsächlich interessieren, falls du die Möglichkeit hättest eine x-beliebige Frage zu formulieren? Egal ob privat im Familien- oder Freundeskreis, geschäftlich im Unternehmensumfeld oder mitten auf der Straße. Menschen brauchen Kommunikation und Austausch – warum nicht mit einer offenen Frage beginnen?
Wie wärs mit dieser?
“Was ist dein größter Wunsch?”
Unsere größten Sehnsüchte bleiben meist verborgen, da wir doch von unserem Umfeld beeinflusst werden. Unsere Träume bleiben meist verschlossen, weil uns von außen wenig Interesse an unseren Wünschen entgegen gebracht wird. Oft halten wir Potentiale in uns zurück, weil sie für unser Umfeld auf den ersten Blick nicht relevant scheinen. Indem du dir selbst zuhörst und die Stärke entwickelst deine Wünsche auszuformulieren, erlangst du Selbstvertrauen und Integrität. Ein Faktor, der dich wie ein Kompass zu den Dingen leitet, die dich bereichern.
Noch ein paar Fragen, die dich zum Nachdenken anregen können – ob du sie nun dir stellst oder gespannt darauf bist, was andere antworten werden:
“Was wirst du zum ersten Mal in deinem Leben machen?”
Durch diese Frage kannst du Aktivitäten, Hobbys oder Unternehmungen finden, die du für dich gerne umsetzen möchtest. Dabei bist du nicht nur auf offensichtliche Antworten beschränkt, sondern kannst auch reflektieren, welche Gewohnheiten du neu lernen oder durch welche Rituale du dein Leben schöner gestalten willst.
Der Gedanke leitet dich aus deinem gewohnten Denken und hilft dir neue Pfade zu beschreiten, um dich noch besser kennen zu lernen. Du wirst überrascht sein, welche Wünsche, Ideen und Inspirationen in dir schlummern.
“Wofür möchtest du mehr Zeit aufwenden?”
Mit dieser Frage kommst du deinen inneren Sehnsüchten näher, um herauszufinden wofür dein Herz wirklich schlägt. Im Alltag sind wir mit allen möglichen Verpflichtungen – z.B. Job, Haushalt, Meetings – beschäftigt und verlieren dabei den Fokus auf das, wofür wir wirklich mehr Zeit investieren wollen. Zeit ist das wertvollste Gut und einmal ausgegeben ist sie verloren.
Die gute Nachricht: Du kannst entscheiden, wofür du sie ausgeben willst.
“Wer oder was könnte dir als Inspirationsquelle dienen?”
Die gröbsten Fehler wurden bereits gemacht und die besten Lösungen entwickelt! Wie toll ist das bitte? Mit dieser Frage kannst du für dich feststellen, von welcher Person du für dein Leben mehr lernen kannst, um dich weiterzuentwickeln. Ein role model hilft uns dabei eine konkrete Idee von einem zukünftigen Ich zu gestalten, nach dem wir streben wollen. Diese Klarheit vermeidet Zweifel und setzt in dir Energien frei um neue Schritte zu nehmen und dir näher zu kommen.
Ernst gemeinte Fragen stellen und ehrliche Antworten geben – das ist das offene Geheimnis einer guten Kommunikation. In einer Zeit in der wir online alles preisgeben, sollten wir uns darauf zurückbesinnen, was uns als Gesellschaft im Ganzen oder als Gemeinschaft im Kleinen schon immer ausgemacht hat: die Reflexion der Vergangenheit in Form von Erzählungen und das Nachdenken über die Zukunft in Form von Träumen.
Eine der Möglichkeiten, wie Leute wieder mehr ins Gespräch kommen können und wie durch offene Fragen Kommunikation unter Freunden, Familie oder Kollegen angeregt werden können, zeigt das niederländische StartUp Vertellis (= niederländisch für “Erzähl mir Mehr”) mit ihrem gleichnamigen Frage-Kartenspiel.
Hierbei kann auf spielerische Weise über die wichtigen Dinge im Leben gesprochen werden. Jede der Fragen soll dazu anregen, Geschichten & Erfahrungen zu teilen. Gemeinsam können so wertvolle Erinnerungen vom vergangenen und Pläne für das kommende Jahr ausgetauscht werden.
Manchmal genau das, was wir in unserer schnelllebigen Zeit brauchen.